Féraud & Müller, die Kostümmacher Einzelanfertigung nach historischer Vorlage |
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KLASSIZISMUS 1791 – 1820
Damen gefallen sich bevorzugt in weißen ungemusterten Baumwollstoffen und Seiden. Die Herrenmode hat nun endgültig genug vom farbenfrohen Auftritt der Moden und neigt zusehends zu braunen und schwarzen Tönen bei den ungemusterten Wollstoffen, während das nunmehr lange Beinkleid stets weiß zu sein hat.
Sind die Roben zunächst noch bodenlang, so werden sie zusehends kürzer und umspielen schließlich die Knöchel der Damen. Der Herr indes trägt nun einen sogenannten Frack mit kurzer Weste und zunächst knielanger, später enger langer Hose mit Stiefeln oder flachen Schuhen. Schlichtheit und die relativ schmale Silhouette sind die Merkmale der Zeit, gleichwohl die Damenwelt auch bei aller Natürlichkeit nicht auf ein nunmehr hautfarbenes Mieder verzichten will.
Empirekleid einer Dame um 1795 Eine frühe Vertreterin der Epoche ist die Robe mit der typischen hohen, unter dem Busen liegenden Taille, gearbeitet aus besticktem elfenbeinfarbenem Seidenmousseline, das, inspiriert von einer antiken Darstellung, ganz dem Wunsch der Mode entspricht: helle leichte Stoffqualität, möglichst durchsichtig; so bewegten sich die Damen nunmehr befreit vom Korsett durch ihr Leben. Als Accessoires dienen hier lange Seidenhandschuhe und ein Schal aus Cashmere.
Das aus grau-blauer Wildseide und bestickten Seidenorganzaspitzen gearbeitete Manteaukleid mit der empiretypischen hohen Taille wird mit einem schmalen Satinband über einem azurblauen Unterkleid aus Seidenorganza geschlossen. Perlgraues Futter des Oberkleides und die entlang der Ränder gearbeitete Paspelierung verpflichten sich in der zurückgenommenen Farbgebung und Detailverarbeitung dem schlichten, aber eleganten Schönheitsideal der Epoche. Die Puff-Ärmel können bei diesem Kostüm mit einem langen Arm nach Belieben oder Jahreszeit ergänzt werden und dadurch die langen Handschuhe ersetzen.
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